Die aktuelle Diskussion zeigt, wie spürbar die Folgen der Wehrmachtjustiz und ihre Urteile bis heute sind.
Die Wanderausstellung erinnert an etwa 30.000 Soldaten und Zivilisten unterschiedlicher Nationen, die durch Unrechtsurteile der deutschen Wehrmachtgerichte ihr Leben verloren. Im Zentrum stehen unterschiedliche Verhaltensweisen von Menschen vor dem Hintergrund eines völkerrechtswidrigen Angriffs- und Vernichtungskrieges. Durch Porträts, Bilder sowie Texte in einer begehbaren Ausstellungsarchitektur, Filme und Hörstationen erhalten die Besucher Gelegenheit, sich mit dem Schicksal von 19 Verurteilten auseinanderzusetzen. Auch Richter und deren Handlungsspielräume werden detailliert dargestellt.
Nur wenige der Verurteilten sind heute noch am Leben. Für sie und ihre Familien bedeutet die historische Präsentation eine Form der symbolischen Wiedergutmachung. Kaum eine andere Verfolgtengruppe wartete länger auf eine Aufhebung von Unrechtsentscheidungen. Erst im Mai 2002, 57 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, hob der Deutsche Bundestag die meisten Unrechtsurteile der Militärjustiz auf, bis zu diesem Zeitpunkt galten die Verurteilten im Prinzip als vorbestraft.
Die Ausstellung wird zunächst in der Berliner St. Johannes-Evangelist-Kirche gezeigt, bevor sie weiter nach Köln (NS-Dokumentationszentrum), München (Justizpalast), Halle (Stadtmuseum), Freiburg (Albert-Ludwigs-Universität), Kiel (Landtag) und in andere Städte wandert.
Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas folgt mit dieser Wanderausstellung ihrem gesetzlichen Auftrag, zu einem würdigen Gedenken aller Opfer des Nationalsozialismus beizutragen.
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung findet am 21. Juni 2007 im Deutschen Theater Berlin statt. Gäste sind unter anderem: Bundesminister a. D. Dr. Hans-Jochen Vogel, Prof. Manfred Messerschmidt sowie der Vorsitzende der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz, Ludwig Baumann.
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
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