Nach einer Begrüßung durch Botschaftsrätin Monique Ruhe, Leiterin der Abteilung Kultur und Kommunikation, wird Zoni Weisz im Gespräch mit Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, von seinem Lebensweg erzählen. Der Schauspieler Herbert Knaup liest begleitend aus »Der vergessene Holocaust. Mein Leben als Sinto, Unternehmer und Überlebender« von Zoni Weisz.
Johan (Zoni) Weisz wurde 1937 als ältestes Kind von Jacoba und Johannes Weisz, einem Musiker und Instrumentenbauer, in Den Haag geboren. Als im Mai 1944 in den Niederlanden Razzien gegen Sinti und Roma stattfanden, sollten Zoni Weisz und seine Familie in das Zigeunerlager Auschwitz deportiert werden. Durch die Hilfe eines niederländischen Polizisten, der dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus angehörte, gelang ihm die Flucht in einen anderen Zug, während seine Familienmitglieder nach Auschwitz deportiert und in der Folge dort oder im KZ Mittelbau-Dora ermordet wurden. Zoni Weisz und einige seiner Verwandten versteckten sich zunächst in Wäldern und kamen dann bei Bauern unter. Schließlich erreichte er seine Großeltern, bei denen er bis Kriegsende bleiben konnte. Nach dem Krieg und erfolgreichem Abschluss der Gartenbau-Schule arbeitete er für die niederländische Königsfamilie und als Repräsentant der niederländischen Blumenindustrie. Als Opfer des Nationalsozialismus ist Zoni Weisz im Niederländischen und im Internationalen Auschwitz-Komitee aktiv und hält vielfältig die Erinnerung an den Holocaust wach. Am 27. Januar 2011 hielt er als erster Vertreter der Sinti und Roma anlässlich der Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus eine Rede vor dem Deutschen Bundestag.
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