Die Ausstellung zeigt, wie Unrecht und Willkür den Alltag der Wehrmachtjustiz kennzeichneten und tausende Männer und Frauen, Soldaten und Zivilisten, der Unrechtsjustiz zum Opfer fielen und als Deserteure, so genannte Wehrkraftzersetzer oder Volksschädlinge, ihr Leben verloren. Mit Ablehnung und Feindschaft begegnete die Mehrzahl der Deutschen nach 1945 den überlebenden Opfern der Wehrmachtjustiz. Vielen gelten die Verurteilten bis heute als Verräter oder Feiglinge. Dabei hat der Deutsche Bundestag erst im September 2009 die letzten groben Unrechtsurteile der Wehrmachtjustiz des Zweiten Weltkrieges aufgehoben. Zu den zehntausenden Opfern dieser Justiz zählen auch Widerstandskämpfer aus nahezu ganz Europa, die in ihren von der Wehrmacht besetzten Heimatländern oder in Deutschland inhaftiert, vor Gericht gestellt und in großer Zahl exekutiert worden sind.
Die Präsentation in Gießen wird begleitet von Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen, bei denen es auch um aktuelle Dimensionen des Themas gehen wird. Das Oberhessische Museum wird zudem Führungen für Schulklassen und für andere Besuchergruppen anbieten.
Konzipiert wurde die Ausstellung von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin, unterstützt von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der Stiftung Gedenkstätten Sachsen Anhalt – Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. Die offizielle Ausstellungseröffnung findet am 4. November, 18 Uhr im Oberhessischen Museum Gießen statt.
Mehr Informationen zur Ausstellung unter: www.stiftung-denkmal.de/projekte/ausstellungen/wasdamalsrechtwar
Ausstellungsort: Oberhessisches Museum, Altes Schloss, Netanyasaal, Brandplatz 2, 35390 Gießen
Ausstellungsdauer: 5. November 2011 bis 4. Januar 2012
Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 16 Uhr
Geschlossen am: 24. und 25. Dezember 2011
Eintritt frei
Buchung von kostenlosen Führungen: Mo bis Fr. 8 bis 13 Uhr, Tel.: +49 (0) 641 960 973 12, museum@giessen.de
Ausstellungseröffnung:
4. November 2011, 18 Uhr
Oberhessisches Museum, Altes Schloss, Netanyasaal
Begrüßung:
Dietlind Grabe-Bolz, Oberbürgermeisterin Universitätsstadt Gießen
Einführung:
Dr. Ulrich Baumann, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Kurator der Ausstellung
Ludwig Baumann, Vorsitzender der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V.
Kontakt
Oberhessisches Museum
Tel: +49 (0)641 960 973 0
Fax: +49 (0)641 960 973 17
E-Mail: museum@giessen.de