Die Überlebende des Holocaust, Ehrengast bei der Eröffnung des Denkmals für die ermordeten Juden, Sabina van der Linden-Wolanski, wäre am 8. Juni 2012 85 Jahre alt geworden. In ihrer unvergessenen Rede 2005 bezeichnete sie sich selbst als »die Stimme der sechs Millionen misshandelten und ermordeten Juden, und die Stimme der wenigen, die davongekommen sind«.
Sabina van der Linden-Wolanski wurde im damals polnischen Borysław bei Lemberg geboren. Sie war die einzige ihrer Familie, die die deutschen Verbrechen in Ostpolen überlebte. Nach Kriegsende wanderte sie – über Schlesien und Paris – 1950 nach Australien aus. Das Schicksal ihrer Familie, der Habermans, ist Teil der Ausstellung im Ort der Information des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Für das dortige Videoarchiv hat sie 2010 ihre Lebensgeschichte erzählt.
Nach ihrer Wiederbegegnung mit Deutschland und einem Besuch in ihrer heute ukrainischen Heimatstadt verfasste sie ihre Lebenserinnerungen, die die Stiftung im Jahre 2010 auf Deutsch herausgab. Das Buch zeugt von der Kraft des Überlebenswillens und von den oft schmerzhaften Bemühungen, Licht in die Ereignisse der eigenen Biographie zu bringen, die über Jahrzehnte in der Erinnerung verschüttet waren oder nur noch vage zu rekonstruieren sind. So ging sie jahrzehntelang von einem anderen Geburtsdatum (1930) aus, das zunächst auch in der ersten Darstellung am Ort der Information angegeben wurde. Erst im Rahmen der Recherchen für ihre Memoiren stieß sie auf ihr tatsächliches Geburtsjahr 1927.
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