Die Süddeutsche Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über Baumängel am Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Dieser Artikel enthält keine neuen Fakten. Wie aus einer Stellungnahme der Stiftung aus dem Jahr 2012 hervorgeht, werden die Baumängel im Rahmen eines Beweisverfahrens erfasst und untersucht.
Um die im Rahmen dieses Verfahrens erforderlichen Untersuchungen des Betons der Stelen zu ermöglichen, war es notwendig, dem vom Gericht beauftragen Gutachter Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Brameshuber Materialproben zum Zwecke der Untersuchung zur Verfügung zu stellen. Um eine unnötige Beschädigung intakter Stelen durch das sogenannte Ziehen von Bohrkernen zu vermeiden, wurde Ende 2010 auf Vorschlag des Gutachters eine durch Risse bereits stark beschädigte Stele vom Rand des Stelenfeldes demontiert. Die Stele wurde an das Institut für Bauforschung an der RWTH Aachen transportiert, um mit den nur dort vorhandenen Messgeräten untersucht werden zu können. Dabei war von Beginn an klar, dass die Stele bei der Ursachenermittlung zerstört werden muss. Hiervon waren alle am Verfahren Beteiligten vorab in Kenntnis gesetzt worden.
Seit 2012 wird der Zustand des Stelenfeldes in Abstimmung mit dem Gutachter halbjährlich untersucht. Zur Wahrung der Verkehrssicherheitspflicht werden besonders betroffene Stelen mit Stahlmanschetten versehen. Dies ist bei derzeit 44 Stelen der Fall. Entgegen der Darstellung der Süddeutschen Zeitung sind Besucher des Stelenfeldes gerade deshalb nicht gefährdet.
Derzeit können keine tragfähigen Aussagen zur Methode einer Sanierung schadhafter Stelen oder Herstellung rissfreier Stelen getroffen werden. Erst wenn diese Informationen vorliegen, können auch Kosten kalkuliert werden.