Am 5. November 2015 wird nun die Website www.t4-denkmal.de freigeschaltet, auf der vertiefende Informationen zur Vorgeschichte, zur Durchführung und zu den Auswirkungen der NS »Euthanasie«-Morde abgerufen werden können. Ergänzend erinnern zwanzig Lebensgeschichten an diese lang vergessene Opfergruppe des Nationalsozialismus. Wie die Freiluftausstellung in der Tiergartenstraße 4 ist die Website möglichst barrierefrei gestaltet. Alle Informationen liegen nicht nur in Deutsch und Englisch, sondern auch in Leichter Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten und in Form von Gebärdensprachenvideos vor.
Zugleich erscheinen zwei Publikationen zum Thema: Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat einen umfangreichen Katalog zum Gedenk- und Informationsort herausgegeben, der einen Überblick über die Patientenmorde im Nationalsozialismus bietet. Er nimmt die Abbildungen und Texte der Freiluftausstellung auf und stellt exemplarisch Gedenkorte in Deutschland, Österreich sowie in Ost- und Westeuropa vor. Unter dem Titel »Tiergartenstraße 4. Schaltzentrale der nationalsozialistischen ›Euthanasie‹-Morde« erzählt die Historikerin Annette Hinz-Wessels die Geschichte des Täterortes, an dem heute an die Opfer der ersten Massenvernichtungsaktion im Nationalsozialismus erinnert wird.
Begleitveranstaltung
5. November 2015, 19 Uhr, Topographie des Terrors, Niederkirchner Str. 8, 10963 Berlin
Präsentation der Begleitmedien zum Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde
Publikationen
Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde. Katalog zur Freiluftausstellung, Hrsg. Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
ISBN: 978-3-942240-18-5, 136 Seiten, 156 Abb., Preis: 10 EUR, erhältlich unter www.stiftung-denkmal.de/publikationen sowie im Buchhandel
»Tiergartenstraße 4. Schaltzentrale der nationalsozialistischen ›Euthanasie‹-Morde«, Annette Hinz-Wessels
ISBN: 978-3-86153-848-6, 208 Seiten, 145 Abb. (s/w), Preis: 30 EUR, erhältlich unter www.christoph-links-verlag.de sowie im Buchhandel
Hintergrund
Der 2014 der Öffentlichkeit übergebene Gedenkort wurde künstlerisch gestaltet von der Arbeitsgruppe um die Architektin Ursula Wilms. Das Konzept der Freiluftausstellung und die Inhalte der Website sowie des Kataloges wurden im Rahmen des Erkenntnistransfer-Projektes »Erinnern heißt gedenken und informieren« am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der TU München zusammen mit den Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors erarbeitet. Das Erkenntnistransfer-Projekt wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin hat die Übersetzung der Inhalte in Leichte Sprache finanziell unterstützt.