Nach 1945 zunächst Standort der Roten Armee und der Kasernierten Volkspolizei, war Prora bis 1990 eine Großkaserne der Nationalen Volksarmee und ab 1982 der größte Standort von Bausoldaten, die Teil der DDR-Opposition waren. Nach 1989/90 übernahm die Bundeswehr kurz die Anlage. Nach vielfältigen Nutzungen und dem Verkauf der fünf einzelnen Blöcke wurden diese in den letzten Jahren zu Teilen luxussaniert. Im Block 5 entstand eine Jugendherberge.
Seit vielen Jahren bemühen sich zwei Vereine – das Dokumentationszentrum Prora und das PRORA-ZENTRUM – um die historische Aufarbeitung dieser mehrschichtigen Vergangenheit. Seit nunmehr einem Jahr sind beide Vereine unter dem Dach des Bildungs- und Dokumentationszentrums Prora e. V. vereint. Vorsitzende ist Sonja Steffen MdB, ihre Stellvertreter sind die Vorsitzenden der beiden Vereine Kerstin Kassner MdB und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Im Laufe des Jahres 2018 haben der Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern knapp sieben Millionen Euro für die Sanierung der sogenannten Liegehalle neben der Jugendherberge zugesagt, in der in naher Zukunft ein Bildungs- und Dokumentationszentrum mit einer modernen Dauerausstellung unter dem Arbeitstitel »Prora im 20. Jahrhundert« entstehen soll. Für dessen Betrieb liegt eine von Museumsexperten erarbeitete Machbarkeitsstudie vor. Am letzten Freitag, den 23. November, hat der zuständige Landrat Stefan Kerth (SPD) nach langen Verhandlungen zugesagt, – nach Zustimmung des Kreistages – die Trägerschaft für die Sanierung zu übernehmen. Auf einer Mitgliederversammlung des Dachvereins wurde auch das neue Logo vorgestellt.