Unter dem Titel »Stille« sprachen Dr. Ulrich Baumann, stellvertertender Direktor der Stiftung Denkmal, Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, die Auschwitzüberlebende Zilli Schmidt und die Bürgerrechtlerin und frühere Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg, Ilona Lagrene, zu den etwa 100 Gästen, unter ihnen Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau.
Petra Michalski, Hamze Bytyçi und Ilona Lagrene rezitierten zu Beginn und am Ende der Veranstaltung das Gedicht »Auschwitz« auf Deutsch und Romanes. Musikalisch begleitet wurde die Gedenkstunde auf der Violine von dem Musiker Daniel Weltlinger.
Zilli Schmidt sprach von ihrer Deportation vom Lager Lety nach Auschwitz und schließlich nach Ravensbrück. Wie sie all diese Lager überlebte, als Einzige ihrer Familie, und wie sie Vater, Mutter, Schwester, sieben Nichten und Neffen und sogar ihre eigene Tochter verlor. Sie berichtete von dem Zug, der sie aus Auschwitz wegbringen sollte: »Und dann ist die Lore stehen geblieben, ich bin rausgelaufen, ich wollte zurück ins Zigeunerlager. Und da kam mir der Mengele entgegen: ›Wo willst du hin?‹, hat er gefragt. ›Ja meine ganze Familie ist da!‹, hab ich geantwortet. […] Und dann kam eine Freundin von Auschwitz, eine Polin, die habe ich gut gekannt, wir waren sehr befreundet, und sie hat zu mir gesagt: »Zilli, weißt du was, die sind alle vernichtet worden, die dageblieben sind …« Im Anschluss dankten ihr Ulrich Baumann und Sawsan Chebli, sowie viele weitere Gäste für ihre bewegende Rede.
Abschließend legten alle Gäste und Teilnehmer der Gedenkstunde Blumen und Kränze nieder und verteilten brennende Kerzen rund um den Brunnen des Denkmals.