Am letzten Donnerstag wurde in der Gedenkstätte Theresienstadt die deutsch-weißrussische Wanderausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez« – Geschichte und Erinnerung« durch den Direktor der Gedenkstätte Jan Roubínek eröffnet.
Wie Adam Kerpel-Fronius, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Denkmal und einer der Kuratoren der Ausstellung, in seiner thematischen Einführung herausstellte, ist Theresienstadt auf tragische Weise sehr eng mit Malyj Trostenez verbunden. Von Mitte Juli bis Ende September 1942 fuhren insgesamt fünf »Judentransporte« aus dem Ghetto Theresienstadt direkt zum Vernichtungsort Malyj Trostenez bei Minsk, wo bis auf ganz wenige Ausnahmen alle Deportierten sofort nach ihrer Ankunft im Wald von Blagowschtschina ermordet wurden. Unter den Opfern waren viele tschechische Juden. In der Ausstellung steht die Biographie von Hanuš Münz (1910–2010) aus Prag stellvertretend für diese Opfergruppe.
Bei der Eröffnung waren drei Mitglieder des internationalen wissenschaftlichen Beirats der Ausstellung anwesend: Tomáš Fedorovič von der Gedenkstätte Theresienstadt, Jana Šplíchalová vom Jüdischen Museum Prag sowie die Berliner Ausstellungsmacherin Kristiane Janeke. Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB), das die Ausstellung initiierte und betreut, wurde durch Geschäftsführerin Astrid Sahm sowie durch Johannes Junge-Wentrup vertreten. Ebenfalls angereist waren Amélie zu Eulenburg (wissenschaftliche Mitarbeit bei der Ausstellung) und Natalia Göllner von der Agentur linksbündig, die für das Design der Ausstellung verantwortlich war.
Die Ausstellung ist bis zum 30. September 2018 in den Ausstellungsräumen des IV. Hofes in der Kleinen Festung der Gedenkstätte Theresienstadt zu sehen, lediglich drei Stunden Autofahrt von Berlin entfernt.