Die Studie des Berliner Historikers Dr. Alexander Zinn ist an diesem Tag im Campus Verlag erschienen. Im Rahmen des Pressetermins wurden die zentralen Thesen des Buches vorgestellt. Im Anschluss fand ein Podiumsgespräch statt, bei dem Stand und Perspektiven der Forschung, aber auch politische Konsequenzen erörtert wurden. Teilnehmer des Gespräches waren Prof. Dr. Dieter Gosewinkel (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) und Prof. Dr. Dr. Rüdiger Lautmann (Universität Bremen). Moderiert wurde die Runde von Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Zum Buch:
Alltag und Verfolgung homosexueller Männer im Nationalsozialismus sind bislang nur lückenhaft erforscht. Alexander Zinn nimmt dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte nun neu in den Blick. Mit überraschenden Ergebnissen: So gab es vor allem in den ersten Jahren der NS-Herrschaft noch erstaunliche Spielräume für homosexuelles Leben. Polizei und Justiz erwiesen sich nicht immer als die »willigen Vollstrecker«, als die man sie heute meist sieht. Und auch die Bevölkerung arbeitete dem Verfolgungsapparat in weit geringerem Maße zu, als bislang oft unterstellt.