Am Donnerstag, den 9. März 2017, fand um 19 Uhr die Eröffnung der Wanderausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung« im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst statt. Die Ausstellung, die in Belarus und Deutschland gezeigt wird, geht auf die Initiative des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks in Dortmund und der IBB »Johannes Rau« in Minsk zurück. Maßgeblichen Anteil an ihrer Entstehung hatten das Belarussische Staatliche Museum der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges, sowie die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit Sitz in Berlin. Historiker und Experten aus Belarus, Deutschland, Tschechien und Österreich haben entscheidend an dem Projekt mitgewirkt. Die Kuratoren der Ausstellung sind Sabrina Bobowski, IBB »Johannes Rau« in Minsk, und Adam Kerpel-Fronius, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.Die Ausstellung wurde vom Auswärtigen Amt finanziert.
Der Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst, Dr. Jörg Morré begrüßte die interessierten Gäste zu Beginn der Eröffnungsveranstaltung. Anschließend richteten der Botschafter Dr. Felix Klein, Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes für die Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen, S.E. Denis Sidorenko, Botschafter der Republik Belarus, und Günter Saathoff von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) Grußworte an die Besucher. Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, führte letztendlich in die Ausstellung ein.
Malyj Trostenez, heute ein Vorort von Minsk, war zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 die größte deutsche Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion. Ihre Opfer waren vor allem belarussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, Zivilisten, Partisanen und Widerstandskämpfer. Nach 1945 entstanden sowjetische Erinnerungszeichen, eine große Gedenkanlage wurde 2015 feierlich eröffnet. Die Ausstellung – ein deutsch-belarussisches Pilotprojekt – würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht wird.
Die Ausstellung ist bis zum 23. April 2017 im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst von Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr zu sehen.
Mehr Information finden Sie unter www.museum-karlshorst.de