Am 1. Dezember 2016 wurde im Ort der Information des Denkmals für die ermordeten Juden Europas der Dokumentarfilm »Küsse für die Kinder« von Vassilis Loules gezeigt. Zur Filmvorführung mit Gespräch luden die Botschaft der Hellenischen Republik Griechenland, die Hellas Filmbox und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gemeinsam ein.
Nach der Begrüßung des Griechischen Botschafters Theodoros Daskarolis, der Einführung von Dr. Ulrich Baumann, stellv. Direktor Stiftung Denkmal, und kurzen Hinweisen des Regisseurs Vassilis Loules startete der Film im gut gefüllten Vorführraum.
Die Dokumentation »Küsse für die Kinder« lässt die Erinnerungen von fünf Protagonisten aufleben und berichtet vom jüdischen Leben in Griechenland vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1941 und von Kindheiten im Schatten des Holocaust. So musste die damals 10-jährige Rosina Asser-Pardo, versteckt hinter einer Fensterscheibe, den Deportationszug der jüdischen Bevölkerung aus dem griechischen Saloniki mit ansehen. Unter den Menschen auf der Straße erkennt sie ihre Großmutter. So wie Rosina wurden auch Iossif, Eftyhia, Shelly und Marios bei nicht-jüdischen Familien versteckt.
In der sich anschließenden Fragerunde entstand ein reger Austausch zwischen Publikum und Regisseur. Besonders wurden der präzise Einsatz der seltenen Archiv-Bilder vom besetzten Griechenland sowie des Archivmaterials, welches Amateurfilmaufnahmen deutscher Soldaten und von griechischen Patrioten heimlich gedrehtes Filmmaterial umfasst, hervorgehoben. Auch die Atmosphäre einer wirklich kindlichen Erinnerung, die Vassilis Loules mit seinen sehr intensiven Interviews erzeugt, empfand das Publikum als sehr bemerkenswert.
Wenn Sie Interesse am Dokumentarfilm »Küsse für die Kinder« haben, können wir Ihnen gern den Kontakt des Regisseurs vermitteln (presse [at] stiftung-denkmal.de).