Am Vormittag des 12. Januar 2015 wurde auf dem Gelände des größten deutschen Arbeitshauses und des Ost-Berliner Gefängnisses an der Lichtenberger Hauptstraße eine Dauerausstellung der Öffentlichkeit übergeben, die den Bogen vom Kaiserreich bis hin zur Friedlichen Revolution im November 1989 spannt. Im Mittelpunkt stehen 18 Biografien von Betroffenen. Einen Schwerpunkt bildet die Zeit des Nationalsozialismus, als Rummelsburg die Berliner Sammelanstalt für »Asoziale« darstellte. 1941 wurden alle 30 jüdischen Insassen abtransportiert und ermordet. Anfang 1942 führte eine hochrangige Kommission eine Musterbegutachtung in Rummelsburg durch. Anhand eines neuen, dreiseitigen »Meldebogens für Gemeinschaftsfremde« wählten die Gutachter 314 Menschen, etwa ein Fünftel der Belegschaft, einstimmig zur Tötung aus. Dieses Urteil wegen des Vorrangs des Massenmordes an den europäischen Juden jedoch nicht umgesetzt, wie Projektleiter Rainer E. Klemke bei der Einweihung mitteilte. Von 1951 bis 1990 befand sich dort die zentrale Strafvollzugseinrichtung von Ost-Berlin für Männer. 1989 wurden hier hunderte Menschen festgehalten, weil sie an den Protesten zum Staatsjubiläum am 7. und 8. Oktober teilgenommen hatten. Für die Gruppe der SED-Opfer sprach der 83-jährige Horst Jänichen. Ende Oktober 1990 wurde die Haftanstalt Rummelsburg geschlossen.
Im Sommer 2012 wurde vom damaligen Bezirksbürgermeister und heutigen Bausenator Andreas Geisel ein Runder Tisch für einen Informations- und Gedenkort ins Leben gerufen. Es folgte ein Gestaltungswettbewerb des Landes Berlin. Die Jury unter Beteiligung der Stiftung Denkmal sprach sich in ihrer Sitzung am 28. Mai 2014 für den Gestaltungsentwurf der Arbeitsgemeinschaft Helga Lieser, Peter Francis Lewis und Jens Henningsen.
Weitere Informationen zum Gedenkort Rummelsburg können Sie dem Faltblatt entnehmen oder unter www.gedenkort-rummelsburg.de