Die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum erinnerte am 15. Oktober 2014 zusammen mit dem Berliner Senat, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der Deutschen Bahn an die Deportationen von Berliner Juden in die nationalsozialistischen Vernichtungslager.
Am 18. Oktober 1941 verließ der erste Berliner »Osttransport« mit 1089 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Lodz (»Litzmannstadt«). Am vergangenen Mittwoch versammelten sich rund 400 Menschen am Mahnmal »Gleis 17« um den Opfern zu gedenken.
Neben dem Vorsitzenden der Ständigen Konferenz, Prof. Dr. Andreas Nachama, und der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, hielt der Rabbiner Daniel Alter ein ergreifendes Grußwort. Die Gedenkrede hielt dieses Jahr die Holocaustüberlebende Margot Friedländer. Die heute 93-Jährige lebte bis zu ihrer Verschleppung in das KZ Theresienstadt 1944 im Untergrund in Berlin.
Schülerinnen und Schüler des Europäischen Gymnasiums Bertha-von-Suttner trugen unter anderem selbst recherchierte Biografien von Deportierten und ein selbstgeschriebenes Gedicht vor. Für die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung sorgte der Schüler und Musiker Felix Mehlinger mit den Musikstücken »Air« von Johann Sebastian Bach und »Chor der Gefangenen«. Am Ende der Zeremonie wurden weiße Rosen am Bahnsteig niedergelegt. Die Gedenkveranstaltung am »Gleis 17« fand dieses Jahr zum vierten Mal in Folge statt.