Wladimir V. Kukin, Büro für Kriegsgräberfürsorge und Gedenkarbeit der Russischen Botschaft, und Dr. Lutz Prieß, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, stellten ein deutsch-russisches Kooperationsprojekt zur Dokumentation der Gräber sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener auf bundesdeutschem Boden vor. Doch viele, die in den Konzentrationslagern oder während der Gestapo-Haft umkamen, haben keine Grabstellen. Sie wurden oft in Massengräbern verscharrt. Im Stalag 326 (VI K) Senne, beispielsweise, legte die Verwaltung zwischen 1941 und 1945 insgesamt 36 Massengräberreihen an – mit nach Angaben befreiter Rotarmisten um die 65.000 Toten. Oliver Nickel, Leiter der dortigen Dokumentationsstätte, berichtete über die Geschichte des jetzigen Ehrenfriedhofs sowjetischer Kriegstoter und über die Bedeutung dieser Stätte für die Angehörigen.
In dem sich anschließenden Podiumsgespräch, das von Dr. Ralf Possekel, Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« moderiert wurde, ging es unter anderem darum, wie die Pflege der Gräber zukünftig gewährleistet werden kann.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Reihe »Opfer des deutschen Vernichtungskrieges im Osten« statt, die an die Millionen Menschen in Polen, der Sowjetunion, Mittelost- und Südosteuropa erinnern möchte, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Vernichtung wurden, aber in der deutschen Erinnerung kaum eine Rolle spielen.
Eine Veranstaltung des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst und der Botschaft der Russischen Föderation – in Kooperation mit der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. und der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V.