Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hatte zur Präsentation der deutschen Ausgabe des Zeitzeugenberichts »Ich versprach der Mutter heimzukehren. Mein Leben zwischen Radom und Paris« eingeladen.
Moniek Baumzecer (*1919) entstammt einer jüdisch-chassidischen Familie im polnischen Radom. 1930 zogen sie nach Lodz. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht waren die Baumzecers im Februar 1940 gezwungen, in das Ghetto umzuziehen. Seine Eltern und Geschwister ermordete die SS 1942 in Kulmhof. Moniek meldete sich Ende 1940 zum Arbeitseinsatz im Deutschen Reich. Anfang 1942 musste er im Lager Christianstadt Zwangsarbeit leisten und wurde nach Verurteilung wegen »Rassenschande« im November in das KZ Mauthausen, im Sommer 1943 nach Auschwitz, Anfang 1945 erneut nach Mauthausen, Melk und Ebensee verschleppt. Nach seiner Befreiung ging er über Italien nach Paris, wo er noch heute mit seiner Frau Hanka lebt. Anlässlich der Buchpräsentation betraten Moniek Baumzecer und seine Frau erstmals nach fast 70 Jahren wieder deutschen Boden.
Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßten der Botschafter der Französischen Republik, S. E. Maurice Gourdault-Montagne, und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, die Anwesenden. Dr. Ulrich Baumann, Mitherausgeber der deutschen Ausgabe des Buches, sprach im Anschluss mit Moniek Baumzecer über dessen heutiges Leben, seine Empfindungen in Deutschland und die Übersetzung seiner Lebenserinnerungen. Von der anschließenden eindringlichen Lesung des Schauspielers Sylvester Groth waren das Publikum, vor allem jedoch Moniek Baumzecer tief berührt.
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Buch
»Ich versprach der Mutter heimzukehren. Mein Leben zwischen Radom und Paris«
Moniek Baumzecer
Herausgegeben von Ulrich Baumann und Uwe Neumärker
ISBN: 978-3-942240-09-3
Schutzgebühr: € 7,50
Erhältlich unter: info[at]stiftung-denkmal.de