Am 29. August 2013 lud die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu einem Zeitzeugengespräch mit Max Michelson in die Landesvertretung Bremen ein.
Staatsrätin Ulrike Hiller, Bevollmächtigte der Freien Hansestadt Bremen beim Bund und für Europa, begrüßte die zahlreich erschienen Gäste im Veranstaltungssaal der Landesvertretung. In ihrem Grußwort betonte Ulrike Hiller die guten städtepartnerschaftlichen Beziehungen zwischen Bremen und Riga, wo Max Michelson 1924 als Sohn jüdischer Kaufleute geboren wurde.
In seinem einführenden Vortrag skizzierte Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die wechselhafte Historie Rigas und Lettlands ab Mitte der 1930er Jahre und warf zudem einen Blick auf die kulturelle, politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes seit dem Wiedererlangen der Unabhängigkeit.
Im anschließenden Gespräch zwischen Max Michelson und Dirk Sager, ehemaliger ZDF-Korrespondent in Ost-Berlin, Moskau und Washington (D.C.), berichtete der Holocaustüberlebende von der Besetzung Rigas durch deutsche Truppen im Sommer 1941 und seinem Leben im Rigaer Ghetto, wo die SS ihn unter anderem zwang, Massengräber für Juden auszuheben. Nach der wahrscheinlichen Tötung seiner Mutter und der Ermordung seines Vaters Ende 1941 wurde Max 1944 in die Konzentrationslager Kaiserwald sowie Stutthof und schließlich nach Magdeburg deportiert, wo er Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik leistete. Nach der Befreiung kehrte Michelson nicht in seine Heimat zurück, sondern wanderte 1947 in die USA aus.