Am 27. Januar 2013 wurde die Wanderausstellung »›Was damals Recht war…‹ – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« in der Gedenkstätte Buchenwald, im Rahmen der Gedenkveranstaltung anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages, eröffnet.
Die Eröffnungsveranstaltung fand in der ehemaligen Häftlingskantine des Konzentrationslagers Buchenwald statt. Rund 70 Gäste wurden von Prof. Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, begrüßt.
Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs war es gängige Praxis, sogenannte schwer erziehbare Soldaten der Wehrmachtstrafeinheiten (Sonderabteilungen) zur Strafverschärfung in Konzentrationslager zu überstellen. Bis zur Befreiung im April 1945 wurden in den KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora allein mehr als Eintausend Deserteure festgehalten.
Der 91-jährige Ludwig Baumann, Deserteur der Deutschen Wehrmacht und heute Vorsitzender der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e. V., erinnerte während der Eröffnungsveranstaltung mit eindringlichen Worten an das Schicksal dieser lange vergessenen Opfergruppe des Nationalsozialismus.
Im Anschluss an das offizielle Programm führte Dr. Ulrich Baumann, Kurator der Ausstellung, die Besucher durch die Ausstellung.
Begleitend zur Ausstellung bietet die Gedenkstätte Buchenwald ein umfangreiches Programm mit öffentlichen Führungen an. Nähere Information dazu finden Sie unter: www.buchenwald.de/643/
Die Ausstellung wird bis zum 30. April 2013 in der Gedenkstätte Buchenwald zu sehen sein, bevor sie im Mai im Staatsarchiv Ludwigsburg präsentiert wird.