Auf großes Interesse stieß am 22. Januar 2013 im Ort der Information eine Buchvorstellung mit Robert Kuwałek. Der ehemalige Gedenkstättenleiter stellte dem Publikum sein Buch »Das Vernichtungslager Bełżec« vor, das 2005 in Polen erschienen ist und jetzt erstmals auch in deutscher Fassung vorliegt. Das Vernichtungslager Bełżec wurde im Rahmen der »Aktion Reinhardt« im November 1941 zusammen mit den Lagern Sobibor und Treblinka gebaut. Von März 1942 bis Oktober 1943 wurden hier 1,7 Millionen Jüdinnen und Juden ermordet, allein in Bełżec 500.000 Menschen.
Robert Kuwałek zeichnet in seinem Buch detailliert die Entscheidungsprozesse, die zur Errichtung des Lagers führten, sowie die Deportationen aus den Distrikten Galizien, Krakau und Lublin in das Lager Bełżec nach. Er befasst sich mit dem Ablauf der Vernichtung, der ausweglosen Situation der Opfer und dem Handeln der Täter und ihrer Helfer.
Der Abend wurde gemeinsam veranstaltet vom Bildungswerk Stanisław Hantz, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem Metropol Verlag. Während Uwe Neumärker, der Direktor der Stiftung, einleitend die Gäste begrüßte, führte Prof. Wolfgang Benz die Zuhörer in das Thema ein. An einer Diskussion mit Robert Kuwałek auf dem Podium beteiligten sich u. a. Ewa Koper, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte Bełżec, sowie Dr. Ingo Loose vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.