Am 23. Oktober 2012 wurde im Ort der Information, am Vorabend der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, das Buch »Ich wollte nach Hause, nach Ostpreußen! Das Überleben eines deutschen Sinto« von Reinhard Florian vorgestellt.
Reinhard Florian, 1923 bei Insterburg geboren, erfährt als »Zigeuner« bereits als Kind Ausgrenzung und nach 1933 auch Gewalt. Es folgen Verhaftung, Deportation und mehrere nationalsozialistische Konzentrationslager wie Gusen, Auschwitz, schwerste Zwangsarbeit, Hunger und ein »Todesmarsch«, den er wie durch ein Wunder überlebt. Das Buch von Reinhard Florian erzählt von Verlorenheit und Verzweiflung, aber auch von Selbstbehauptung und Überlebenswillen.
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, richteten Grußworte an das Publikum. Der Schauspieler Robert Gallinowski trug eindrucksvolle Passagen aus dem Buch vor. Reinhard Florian (89) selbst dankte der Stiftung in bewegenden Worten für die Herausgabe des Buches.
Die Lebensgeschichte von Reinhard Florian steht stellvertretend für die Ausgrenzung, Entrechtung und Entmenschlichung der Sinti und Roma in den Jahren 1933 bis 1945.