Unter den Teilnehmern waren Historiker, Pädagogen und Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit aus unterschiedlichen Museen, so etwa aus dem Museum der Geschichte der Ukraine in Kiew und aus dem Nationalen Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg. Viele Teilnehmer engagieren sich, neben ihrer Tätigkeit im Museum, zudem in zivilgesellschaftlichen Projekten, die sich erinnerungspolitischen Themen und dem würdigen Gedenken an die Opfer des Holocausts widmen.
Uwe Neumärker begrüßte die Gäste im Ort der Information und stellte die debattenreiche Entstehungsgeschichte und die Arbeit der Stiftung vor. Die Programmteilnehmer besichtigten die vier Denkmäler der Stiftung und die Ausstellung im Ort der Information. Sie waren von der würdevollen Erinnerung an die verschiedenen Opfergruppen sehr beeindruckt. Ungewohnt, aber zugleich sehr spannend fanden sie die sachliche sowie dennoch ergreifende Darstellung der historischen Informationen ohne die Verwendung von authentischen Exponaten. Das von der Stiftung Denkmal seit 2016 betreute Projekt »Erinnerung bewahren«, welches sich zur Aufgabe gemacht hat vernachlässigte und vergessene Massenerschießungsstätten von Juden und Roma in der Ukraine als würdige Gedenk- und Informationsorte zu gestalten und die Erinnerung an den Holocaust und an das jüdische Leben vor dem Holocaust zu bewahren, fand ebenfalls großes Interesse. Die vom Projektteam geschilderten Erfahrungen und der gleichzeitige Austausch mit den ukrainischen Gästen, die auch selbst einzelne Initiativen zum Schutz der Massengräber vor Ort begleiten und mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, war sehr intensiv und für beide Seiten im Ergebnis motivierend.
Der Informationstag am Holocaust-Denkmal in Berlin war Teil einer viertägigen Bildungsreise, die von der Jüdischen Stiftung der Ukraine organisiert und vom Auswärtigen Amt gefördert wurde.