Zu Beginn des Workshops setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst mit den historischen und aktuellen Facetten des Begriffs »Ghettos« auseinander. Im Anschluss können sie frei wählen, welche Lebensgeschichte sie bearbeiten wollen: Jankusch Frajtag (1938–1944) kam als zweijähriges Kind mit seiner Familie in das polnische Ghetto Litzmannstadt/Lodz. Yitzhak Rudashevski (1927–1943) wurde 1941 von den deutschen Besatzern gezwungen, in das litauische Ghetto Wilna umzuziehen. Der 14-Jährige führte über seine Erlebnisse, Gedanken und Gefühle Tagebuch. Vermutlich wurde er nach der Auflösung des Ghettos im Sommer 1943 bei einer Massenerschießung umgebracht. Vitka Kempner (1920–2012) war Mitglied einer bewaffneten Partisanengruppe. Die junge Widerstandskämpferin hatte Kontakt zu den Bewohnern des Ghettos Wilna – in dem auch Yitzhak lebte – und ermutigte diese zum Aufstand. Vitka überlebte den Krieg und wanderte 1946 nach Palästina aus. Über Recherchen an den Computerterminals und in der Ausstellung lernen die Schülerinnen und Schüler die bewegenden Lebensgeschichten und Handlungsspielräume der drei kennen. Sie erfahren, dass insbesondere Yitzhak und Vitka nicht nur »wehrlose Opfer« waren, sondern mutige junge Menschen, die ihre eigenen Strategien und Formen des Überlebens und des Widerstandes entwickelten. Ghettos werden zudem als komplexe soziale Lebenswelt transparent, in der Juden mit unterschiedlichen sozialen, politischen und religiösen Traditionen und Einstellungen zusammenleben mussten.
Der Workshop ist ab sofort über den Besucherservice buchbar und kostet 90 Euro.
Information und Buchung:
Besucherservice
Tel. +49(0)30 – 26 39 43 – 36
E-Mail: besucherservice[at]stiftung-denkmal.de