Die Herausgeberin des Buches, Insa Eschebach, führte in das Thema ein. Susanne zur Nieden, Jens Dobler und Corinna Tomberger stellten ihre Beiträge vor und beantworteten Fragen des Publikums.
Das Buch enthält Beiträge zur Geschichte der national-sozialistischen Verfolgung homosexueller Männer und Frauen. Es berichtet über homophobe Strategien der Diskriminierung in den Konzentrationslagern und setzt sich außerdem mit der Erinnerungsgeschichte seit 1945 sowie den Kontroversen um die Praxis des Gedenkens auseinander.
Die Nationalsozialisten betrachteten Homosexualität als »Volksseuche«, die sie mit einer eigenen Einrichtung, der Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung, zu eliminieren suchten. Verfolgt wurde die männliche Homosexualität. Wegen Verstoßes gegen § 175 wurden etwa 50 000 Männer im Dritten Reich verurteilt. Strafrechtlich wurde weibliche Homosexualität nicht geahndet. Ihre Stigmatisierung als »asozial« konnte aber zur Verbringung in ein Konzentrationslager führen.
Die Veranstaltung wurde vom Schwulen Museum in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, dem Metropol-Verlag Berlin und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas organisiert.