1942, im Alter von 18 Jahren, verließ Samuel Givoni gemeinsam mit seinen Freunden aus dem Hashomer Hatzair illegal das Arbeitslager Sered. Er verbrachte drei Jahre in Verstecken bis er im Frühjahr 1945 von der Gestapo verhaftet wurde und ihm die erneute Flucht aus dem Deportationszug gelang.
Samuel Givoni wurde am 30. Juni 1923 in Pressburg in eine liberal-jüdische Familie geboren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich erkannte der Vater die Gefahr und schickte Samuel Givonis Schwester 1938 ins englische Exil. Kurz darauf verstarb er. Samuel Givoni blieb mit seiner Mutter allein und kam bald darauf ins Arbeitslager Sered. Nach seiner Flucht ging er zunächst nach Ungarn. Vom Hashomer Hatzair bekam er gefälschte Papiere, so dass er unerkannt in Budapest leben konnte, bis die Deutsche Wehrmacht Mitte März 1944 das Land besetzte. Samuel Givoni kehrte in die Slowakei zurück, wo er in der Illegalität lebte und auf verschiedenen Baustellen arbeitete. Im Spätsommer 1944 nahm er am slowakischen Nationalaufstand teil. Nach dem Misslingen lebte er wieder als Illegaler, bis er verraten wurde. Er kam erneut nach Sered, von wo aus er nach Theresienstadt deportiert werden sollte. Mit zwei Mithäftlingen entkam er aus dem Transport. Ihnen gelang es sich nach Trentschin durchzuschlagen, wo sie das Kriegsende erlebten. 1947 ging er nach Palästina, wo er den Kibbuz Schomrath mit aufbaute und eine Familie gründete. Zum Zeitpunkt des Interviews war er neunzig Jahre alt.
Samuel Givoni (01178/sdje/0070). Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Schomrat (21. November 2013). Durchführung: Lennart Bohne, Christoph Schönborn und Daniel Hübner. Transkription: Ruth Preusse. Bearbeitung: Lennart Bohne.