Bei diesem Mitmach-Projekt sind Jugendliche bundesweit eingeladen, sich in kurzen, selbst produzierten Videos vor dem Hintergrund der für sie selbstverständlichen, wieder gewonnenen Vielfalt des heutigen Berlin mit der zerstörten Vielfalt im Nationalsozialismus auseinander zusetzen. Die Filmclips werden auf der Internetseite www.unsereVielfalt.de gesammelt und in den nächsten Monaten online sowie an verschiedenen Orten in Berlin präsentiert. Am 9. November 2013, dem 75. Jahrestag der ›Novemberpogrome‹, sollen dann alle Filme öffentlich in Berlins Mitte gezeigt werden.
Unter den Teilnehmern des Mitmach-Projektes werden als Preise verschiedene ›Dankeschöns‹ ausgelost. Je nachdem, ob es sich um Einzel-, Gruppen- oder Schulklassen-Einsendungen handelt, gibt es Eintrittskarten für Konzerte, ins Kino, Theater oder Museum, Gutscheine, kostenlose Workshops und vieles mehr. Drei der kostenlosen Workshops für die Jugendlichen stiftet unter anderem die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Sie lauten »Mit Worten, Bildern und Papier – selbst ein Denkmal gestalten«, »Verbotene Liebe – Workshop zur Homosexuellenverfolgung im Nationalsozialismus« und »Die Verfolgung von Sinti und Roma – Workshop mit Videointerviews«.
Hintergrund
Im Januar 2013 wurde in Berlin offiziell das Themenjahr »Zerstörte Vielfalt« gestartet. Zahlreiche Berliner Institutionen, Vereine, Museen und andere Einrichtungen, darunter die Stiftung Denkmal, erinnern mit Veranstaltungen und Aktionen an die Machtergreifung der Nationalsozialisten vor 80 Jahren, die unter anderem auch in Berlin die Zerstörung der kulturellen Vielfalt und Freiheit zur Folge hatte. Bücher wurden verbrannt, kulturelle Einrichtungen zerstört, Buchautoren, Wissenschaftler, Theaterschaffende und sogar Ärzte verfolgt, vertrieben und ermordet.
»Du darfst nicht mehr zur Schule gehen, Du darfst nicht mehr Fußball spielen, Du darfst Deine Musik nicht mehr hören, Du darfst nicht mehr lieben, wen Du willst“ – das sind einige der provokanten Formulierungen der bundesweiten Mitmachaktion, die Jugendliche dazu anregen sollen, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, in der es vor allem für jüdische Mitbürger, darunter auch junge Juden, eine Vielzahl solcher Einschränkungen und Verbote gab. In ihren Videobeiträgen sollen sich die Jugendlichen unter anderem mit Fragenstellungen beschäftigen, was es für sie persönlich bedeuten würde, wenn es plötzlich verboten wäre, ihre Lieblingsmusik zu hören, in den Sportverein zu gehen oder bestimmte Personen lieben zu dürfen.
Ausführliche Informationen und Erläuterungen über das Mitmach-Projekt finden Sie unter www.unsereVielfalt.de.