Chanan Hans Bachrich wurde 1924 in Aussig an der Elbe geboren und verbrachte seine Kindheit bis zum Jahr 1930 im Ruhrgebiet. Anfang der 1930er Jahre zog er zunächst zu seinem Onkel nach Teplitz-Schönau und schließlich nach Prag. Zusammen mit seiner Mutter wurde er im Februar 1942 in das Ghettolager Theresienstadt verschleppt und musste ab Mai Zwangsarbeit im Ghetto Zamosch leisten. Nachdem ihm zwischenzeitlich die Flucht aus dem Ghetto gelungen war, wurde er jedoch erneut verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er über ein Jahr inhaftiert war. 1943 wurde er in das wenig bekannte Konzentrationslager Warschau verbracht und schließlich 1944 nach Dachau und Kaufering deportiert. In München-Allach wurde er von Soldaten der amerikanischen Armee befreit.
Chanan Bachrich kehrte nach dem Krieg kurzzeitig nach Prag zurück und begann eine Lehre als Elektriker und Flugzeugmechaniker. In dieser Zeit verfasste er auf Tschechisch und Deutsch einen detaillierten Bericht über die Zeit seiner Verfolgung. 1949 beschloss er, nach Israel auszuwandern, wo er bis zu seiner Pensionierung 1989 als Automechaniker im eigenen Betrieb arbeitete.
Im November 2011 hat das Team des Videoarchivs in Ramat Gan ein lebensgeschichtliches Interview mit Chanan Bachrich geführt, das im Ort der Information angesehen werden kann.