Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gratuliert Zwi Steinitz zur Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Botschafter Andreas Michaelis ehrte Steinitz am 4. September in Tel Aviv für »seine Arbeit als Zeitzeuge und seinen Beitrag zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel«.
Zwi Steinitz wurde 1927 in Posen geboren. Mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder musste er bei Kriegsausbruch aus der Heimatstadt fliehen und gelangte nach Krakau. Von 1941 bis 1942 lebte er dort im Ghetto. Die Eltern und der Bruder wurden an seinem 15. Geburtstag in das Vernichtungslager Belzec deportiert und dort ermordet. Zwi Steinitz wurde zunächst in das Konzentrationslager Plaszow, von dort weiter nach Auschwitz deportiert. Über verschiedene weitere Konzentrationslager gelangte er 1945 nach Sachsenhausen und wurde von dort auf einen Todesmarsch Richtung Schwerin getrieben. Bei Raben Steinfeld wurde er schließlich von Einheiten der amerikanischen Armee befreit.
Recht schnell entschloss sich Zwi Steinitz zur Einwanderung nach Palästina. Ende März 1946 kam er nach einer gefahrvollen Überfahrt in Haifa an und lebte zunächst in den Kibbuzim Afikim und Netzer Sereni. Dort traf er seine spätere Frau, Regina Anders, die den Holocaust in Berlin überlebt hatte. Sie bauten sich in Israel ein neues Leben auf und leben heute in Tel Aviv.
Zwi und Regina Steinitz haben der Stiftung Denkmal im Mai und November 2011 ihre Lebensgeschichten in weit über sieben Stunden dauernden Interviews erzählt. Beide Interviews werden in Kürze im Videoarchiv am Holocaust-Denkmal für die Besucher der Ausstellung zu sehen sein.