Am 24. März 2020 verstarb der Zeitzeuge Paul Dambrowski im Alter von 82 Jahren.
Paul Dambrowski (*1937) wurde in Königsberg, der Hauptstadt Ostpreußens, seine Frau Waltraud Dambrowski (*1942) in Schloßberg (Pillkallen) geboren. Beide stammen aus alteingesessenen ostpreußischen Sintifamilien. In der damaligen östlichsten Provinz Preußens lebten die meisten deutschen Sinti. Paul und Waltraud kannten sich bereits als Kinder von Besuchen der Dambrowskis in Schloßberg.
Paul und seine Familie wurden im Königsberger ›Zigeunerlager‹ am Contiener Weg festgehalten, beide Eltern ermordet. Paul und seine sechs Geschwister flohen 1945 mit ihrer Großmutter nach Niedersachsen. Hier traf Paul Waltraud wieder, deren Familie sich ebenfalls dorthin durchgeschlagen hatte. In den 1960er Jahren zogen beide nach Mannheim, wo sie eine Familie gründeten. Das Ehepaar Dambrowski engagierte sich viele Jahre beim Landesverband Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg.
Im Juli 2015 reisten Paul und Waltraud Dambrowski für ein Zeitzeugengespräch mit der Stiftung Denkmal nach Berlin. Für Paul und Waltraud Dambrowski war dieses Gespräch das erste öffentliche, in dem sie über ihre Kindheit und die Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus sprachen.
Die Stiftung Denkmal ist in Gedanken und tiefer Anteilnahme bei seiner Frau Waltraud Dambrowski und seiner weiteren Familie.