Das Deutsche Polen-Institut veranstaltete anlässlich des 81. Jahrestags des deutschen Überfalls auf Polen eine Gedenkstunde. Aufgrund der Corona-Bestimmungen musste die Veranstaltung am Askanischen Platz in Berlin auf einen kleinen Rahmen beschränkt werden – sie wurde jedoch live in den sozialen Medien übertragen.
Am 1. September 1939 überfiel das Deutsche Reich die Republik Polen. Rund sechs Millionen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger Polens verloren unter der deutschen Besatzungsherrschaft ihr Leben. Gleichzeitig begann mit diesem Datum der fünfeinhalb Jahre dauernde Weltkrieg in Europa.
Programm:
18 Uhr Begrüßung durch Prof. Dr. Rita Süssmuth, eine der Initiatorinnen des Polendenkmal-Aufrufs, Präsidentin des Deutschen Polen-Instituts
18.05 Uhr Grußwort durch Dr. Dietmar Woidke, Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit und Ministerpräsident des Landes Brandenburg
18.10 Uhr Impulsbeitrag durch Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor, Deutsches Polen-Institut
18.15 Uhr Schweigeminute
18.16 Uhr Johann Sebastian Bach: Menuett 1 & 2 aus der Suite Nr. 1 G-Dur, BWV 1007, gespielt von Helena Wolf
18.20 Uhr Impulsbeitrag durch Prof. Dr. Andrzej Przyłębski, Botschafter der Republik Polen in Deutschland
18.25 Uhr Impulsbeitrag von Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
18.30 Uhr Lesung des Gedichts von Wisława Szymborska »Ende und Anfang« (Original: »Koniec i początek«) – auf Deutsch und auf Polnisch durch Emilie Mansfeld, wissenschaftlcihe Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin »Polendenkmal«
Am folgenden Abend, den 2. September luden das Deutsche Polen-Institut und die Stiftung Denkmal zu einer Filmvorführung mit Diskussion, unter dem Titel »POLEN 39. Wie deutsche Soldaten zu Mördern wurden« ein. Der Film ist eine Co-Produktion von phoenix und arte (45 min.), von Jean-Christoph Caron und Alexander Hogh.
Im Anschluss an den Film fand eine Diskussion mit Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, Dr. Ulrich Baumann, stellvertretender Direktor der Stiftung Denkmal, und Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor des Deutschen-Polen-Instituts, statt. Moderiert wurde das Gespräch von Emilie Mansfeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin des DPI.
In der Diskussion ging es um Fragen wie: Wie erinnern wir des Überfalls auf Polen und Beginn des 2. Weltkriegs in Deutschland heute und in der Zukunft – welche Erinnerungs- und Informationsplattformen sind auf- oder auszubauen?
Zum Film:
»Der Zweite Weltkrieg ist Anfang September 1939 nur wenige Stunden alt, da finden die ersten deutschen Verbrechen statt: Kampfflugzeuge machen Jagd auf Zivilisten, »ganz normale« deutsche Soldaten brennen polnische Dörfer nieder und ermorden jüdische Polen, Kriegsgefangene und polnische Zivilisten. Die Bilanz des Polenfeldzugs: Über 15.000 polnische Bürger werden im September und Oktober 1939 von SS und Wehrmacht außerhalb von Kampfhandlungen getötet. Die Dokumentation in Kooperation von phoenix und arte geht der Frage nach, wie in kürzester Zeit aus »ganz normalen Männern« Kriegsverbrecher werden konnten – und warum einige Wenige sich dem mörderischen Geschehen widersetzt haben.«
Der Film und das anschließende Gespräch konnten ab dem 2. September, ab 18 Uhr hier angesehen werden.