Die Ausstellung wurde im kleinen Kreis in der Topographie des Terrors eröffnet und per Livestream übertragen.
Nach einer Begrüßung durch Dr. Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, richteten Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien, Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport, und Prof. Dr. Andrzej Przyłębski, Botschafter der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland, Grußworte an die Gäste und Zuschauer. Anschließend sprachen Dr. Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, und Dr. Margit Berner, Kuratorin der Ausstellung, über die Entstehung und den Hintergrund der Ausstellung.
Ende 1941 entwickelten zwei Wiener Wissenschaftlerinnen ein Projekt zur »Erforschung typischer Ostjuden«. Mit »kaltem Blick« fotografierten sie im März 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów mehr als hundert jüdische Familien, insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder. Von diesen überlebten nur 26 den Holocaust und konnten später davon berichten. Erhalten geblieben sind die Bilder und Kurzbiografien der Ermordeten.
Die Ausstellung dokumentiert zum einen das ehrgeizige Vorgehen der beiden Wissenschaftlerinnen. Zum anderen erzählt sie vom Leben der Juden in Tarnów vor 1939 und von deren Ermordung unter deutscher Herrschaft – exemplarisch für die Verfolgung und Vernichtung hunderter jüdischer Gemeinden in dem von Deutschen beherrschten und terrorisierten Polen.
Die Sonderausstellung »Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów« ist ab Mittwoch, den 21. Oktober 2020 bis zum 11. April 2021 in der Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin, zu sehen.
Eine Ausstellung von
Naturhistorisches Museum Wien
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Stiftung Topographie des Terrors