Die diesjährige Konferenz Genealogien der Erinnerung, die vom Europäischen Netzwerk Erinnerung und Solidarität organisiert wurde, fand vom 4. bis 26. November 2020 statt. Ihre zehnte Ausgabe trug den Titel Der Holocaust zwischen globalen und lokalen Perspektiven. Wie jedes Jahr brachte die Veranstaltung ein internationales Milieu von Forschern aus Kanada, den Vereinigten Staaten, Polen, Deutschland, Frankreich, Ungarn, Großbritannien, Israel, Südkorea und anderen Ländern zusammen. Aufgrund der aktuellen epidemiologischen Situation wurde die Konferenz in diesem Jahr in Form von acht Online-Sitzungen abgehalten, die über ENRS-Kanäle auf YouTube und Facebook übertragen wurden.
Die Jubiläumsausgabe der Veranstaltung wurde dem aktuellen Stand der Holocaust-Gedächtnisforschung gewidmet. Zu den Diskussionsthemen gehörten die Globalisierung und Universalisierung der Bedeutung des Holocaust, die in jüngster Zeit postulierte empirische Wende in der Holocaust-(Gedächtnis-)Forschung hin zu Primärtexten und -quellen sowie lokale Räume und Materialitäten.
Jedes Jahr bringt Genealogies of Memory die herausragendsten Forscher auf dem Gebiet der Gedächtnisforschung aus aller Welt zusammen. Im Jahr 2020 wurden Hauptreferate gehalten von Omer Bartov (Brown University, Providence, RI, USA), Piotr Cywiński (Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Polen), Ewa Domańska (Adam-Mickiewicz-Universität Posen, Polen, und Stanford University, USA), Jackie Feldman (Ben-Gurion-Universität des Negev, Israel), Dorota Głowacka (University of Kings‘ College, Halifax, Kanada), Éva Kovács (Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien, Österreich), Mindaugas Kvietkauskas (Kulturminister der Republik Litauen) und Daniel Levy (Stony Brook University, New York, USA).
Das vollständige Programm kann auf der ENRS-Website nachgelesen werden: https://enrs.eu/news/program-of-the-10th-genealogies-of-memory.
Alle Sitzungen wurden auf dem ENRS YouTube-Profil übertragen:
https://youtube.com/c/EuropeanNetworkRemembranceandSolidarity
und Facebook: https://www.facebook.com/enrs.eu
Hauptveranstalter waren:
Europäisches Netzwerk Gedenken und Solidarität
Partner-Institutionen waren:
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Berlin
Institut für Soziologie, Universität Warschau
Institutionen, die zur Teilnahme an der akademischen Diskussion eingeladen waren:
Jüdisches Historisches Institut, Warschau
Fakultät für Polnische Studien, Jagiellonen-Universität in Krakau
Museum des Warschauer Ghettos
Wiesenthal Institut in Wien
Deutsches Historisches Institut in Warschau
Haus der Ghettokämpfer, Israel
Holocaust-Gedenkstätte, Budapest
Mahnmal der Shoah, Paris
Die 2011 lancierte Jahreskonferenz Genealogien der Erinnerung ist eines der Hauptprojekte, die das ENRS in Zusammenarbeit mit akademischen Partnern durchführt. Die Reihe trägt zur Stärkung des akademischen Austauschs bei, insbesondere durch die Schaffung einer internationalen Plattform für den Dialog und den Austausch von akademischen Erfahrungen zwischen Wissenschaftlern verschiedener Generationen, Schulen, methodischen Strategien und Forschungspraktiken.
Weitere Informationen finden Sie auf der ENRS-Website: www.enrs.eu/genealogies.