Transnationale Erinnerung an das Minsker Ghetto und Malyj Trostenez
Im November 2021 jähren sich die ersten Deportationen aus Westeuropa nach Minsk und die ersten Massenerschießungen im Minsker Ghetto zum 80. Mal. Bis zur Auflösung des größten Ghettos in Belarus am 23. Oktober 1943 folgten weitere Massenvernichtungsaktionen. Ab 1942 wurden Deportationszüge direkt zum Vernichtungsort Malyj Trostenez geleitet. Nur wenige überlebten.
Mit einer virtuellen Gedenkveranstaltung wurde am 9. Dezember 2021 an die Ereignisse vor 80 Jahren erinnert. Es wurde mit Expert/-innen und Zeitzeug/-innen diskutiert, wie die Erinnerung bewahrt und mit digitalen Darstellungsformaten weitergegeben werden kann. Im Rahmen der Online-Veranstaltung wurde erstmals die virtuelle Version der 2014 konzipierten deutsch-belarussischen Wanderausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung« vorgestellt. Sie erzählt die Geschichte in sieben beispielhaft ausgewählten Biografien. Die Ausstellung wurde bereits in mehr als 20 Städten in Deutschland, Belarus, Österreich, Tschechien und der Schweiz gezeigt. In ihrer digitalen Version soll sie den Vernichtungsort Malyj Trostenez nun für die erinnerungspädagogische Bildungsarbeit erschließen.
Die Veranstaltung fand in Deutsch und Russisch (Simultanübersetzung) statt und wurde von Sergej Nowikow moderiert.
Das Programm:
16/18 Uhr | Begrüßung durch Astrid Sahm, Geschäftsführerin der IBB gGmbH Dortmund, Dr. Viktor Balakirev, belarussischer Direktor der IBB »Johannes Rau« Minsk, und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Berlin) |
16.10/18.10 | Podiumsdiskussion »Erinnerung an das Minsker Ghetto und Malyj Trostenez bewahren –Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Erinnerungsarbeit« Prof. Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück Dr. Natalja Jazkewitsch, Museum des Großen Vaterländischen Krieges Minsk Iryna Kashtalian, Historikerin Minsk |
17.10/19.10 | Stimmen der Zeitzeugen |
17.15/19.15 | Vorstellung digitalisierte Version der Ausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez Geschichte und Erinnerung« Adam Kerpel-Fronius, wiss. Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Berlin Dr. Aliaksandr Dalhouski, Geschichtswerkstatt Leonid Lewin Minsk Darija Fabijanic, Referentin IBB Dortmund (IBB gGmbH, Moderation) |
17.30/19.30 | Diskussion |
Organisiert wurde die Online-Veranstaltung vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund (IBB gGmbH), der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ in Minsk, der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin.