Bereits als Kind erfuhr er Ausgrenzung und nach 1933 auch Gewalt. Nachdem er 1941 verhaftet wurde, musste er in verschiedenen Konzentrationslagern (u.a. in Mauthausen und Auschwitz) schwerste Zwangsarbeit leisten und hungern. Im Januar 1945 überlebte er den Todesmarsch und wurde im Mai von der Roten Armee im KZ Ebensee befreit.
Nach dem Krieg zog er nach Bayreuth. Infolge der KZ-Haft war er lange arbeitsunfähig. Eine Entschädigungszahlung erhielt er erst gegen Ende der 1990er Jahre. Obwohl er mit seinem Vater und seinem Bruder, die ebenfalls den Völkermord überlebt hatten, niemals über seine Erfahrungen sprach, setze er sich aktiv für die Erinnerung der ermordeten Sinti und Roma ein. Am 24. Oktober 2012 war er in Berlin Ehrengast bei der Eröffnung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma Europas und veröffentlichte seine Erinnerungen als Teil der Zeitzeugenreihe der Stiftung Denkmal unter dem Namen »Ich wollte zurück nach Ostpreussen! Das Überleben eines deutschen Sinto«. Am 17. März 2014 starb Reinhard Florian im Alter von 91 Jahren.