Vor genau 80 Jahren, am 5. Juni 1943 wurden innerhalb der Niederlande 1.250 jüdische Kinder aus dem Lager Vught ins Lager Westerbork verschleppt, und von dort am 8. Juni in das Vernichtungslager Sobibor (polnisch: Sobibór) deportiert. Dort ermordete die SS die insgesamt 3.017 Personen in diesem Transport – jüdische Kinder, Frauen und Männer – unmittelbar nach ihrer Ankunft am 11. Juni in den Gaskammern. Die Kinder waren unter sechzehn Jahre alt. Auch Anne Frank berichtete in ihrem Tagebuch über die Deportationszüge aus den Niederlanden nach Sobibor.
Insgesamt wurden bis zu 250.000 Juden von Angehörigen der SS in Sobibor ermordet. Die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt. Der Großteil von ihnen stammte aus dem Generalgouvernement, aber auch aus Österreich, Böhmen und Mähren, der Slowakei, der Sowjetunion, Frankreich und den Niederlanden.
Um der Opfer zu gedenken, die im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurden, steht seit 1965 ein Denkmal an dem historischen Ort. 1993 wurde der Gedenkort um ein Museum erweitert. 2020 wurde eine neue, moderne Dauerausstellung eröffnet, während das Gelände umgestaltet wird. Auch niederländische Vereine beteiligen sich am dortigen Gedenken.
Bildnachweis: Sobibor, o.D., Bahnhofsgelände des ehemaligen Vernichtungslagers, Ronnie Golz