Vor 81 Jahren, am 24. Juni 1942, wird Nechama Drober Augenzeugin der ersten Deportation aus Königsberg. Verschleppt werden ihr Onkel Arthur mit seiner Familie, Lehrer, Schulkameraden und Freunde, darunter auch ihre besten Freundinnen Ruth Marwilsky und Rita Jordan: „Wir gehörten nicht zu denen, die abtransportiert werden sollten. Dennoch begleiteten wir sie zur Sammelstelle. […] Alles ging so schnell, dass wir uns von unseren Lieben nicht einmal richtig verabschieden können.“ Die jüdischen Männer, Frauen und Kinder werden ins Vernichtungslager Malyj Trostenez deportiert.
Nechama Drober (*1927) wird als Hella Markowsky in der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg in eine jüdische Familie geboren. Sie ist Augenzeugin der beiden großen Deportationen im Sommer 1942, bei denen sie engste Freunde, Verwandte und Schulkameraden verlor. Sie erlebt die Eroberung Ostpreußens durch die Rote Armee Anfang 1945. Anschließend wird ihr Vater Paul nach Sibirien verschleppt, ihre Mutter Martha und ihr fünfjähriger Bruder Denny verhungern. Hella Markowsky flieht mit ihrer Schwester Rita über Litauen nach Kischinew, wo sie bis zu ihrer Ausreise nach Israel 1990 wohnen.
Bildnachweis: © Nechama Drober