Am 10. Dezember 2023 riefen Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und ein zivilgesellschaftliches Bündnis zur Solidaritätskundgebung »Nie wieder ist jetzt!«, auf Initiative des Unternehmers Nicolai Schwarzer, in Berlin auf.
Alle Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, Gesicht zu zeigen für ein friedliches und respektvolles Miteinander und sich Antisemitismus, Hass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegen zu stellen. Der Demonstrationszug versammelte sich am Großen Stern (Siegessäule) und zog über die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor. Dort sprachen unter anderem die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, der israelische Botschafter, S. E. Ron Prosor sowie der Sänger Roland Kaiser und der Publizist Prof. Dr. Dr. Michel Friedman.
Über 13.000 Menschen haben diesen Aufruf www.niewiederistjetztberlin.de bereits unterstützt.
Zur Kundgebung am 10. Dezember 2023 waren Tausende Menschen gekommen.
Auch die Stiftung Denkmal engagierte sich unter vielen anderen in diesem Bündnis. Ein besonderer Moment am Brandenburger Tor war die Einblendung der Videobotschaft des Überlebenden Walter Frankenstein. Er hatte seine Worte noch am Vortag der Demonstration aufnehmen lassen.
»Liebe Teilnehmer an dieser Demonstration, ich freue mich, dass so viele gekommen sind. Leider kann ich selbst nicht mit teilnehmen. Ich bin also in Stockholm, lebe in Stockholm und bin 99 Jahre alt und das Reisen fällt mir schon ein bisschen schwer. Also auch ohne mich wird es gut gehen. Vielen Dank, dass Ihr ein Interesse zeigt für das was in der Welt geschieht und dass was mir sehr wichtig ist, dass Politik und Religion auseinandergehalten werden. Der Antisemitismus und das was im mittleren Osten geschieht das sind zwei ganz verschiedene Sachen. Und der israelische Staat ist ja ein Staat in dem alle Religionen zugelassen sind. Dagegen, dass was neulich geschehen ist … das ist ja ein furchtbares Verbrechen und deswegen ist es so wichtig, dass der steigende Antisemitismus in Europa und in der ganzen Welt nicht in Verbindung gebracht werden darf, mit dem was sich jetzt im Gaza-Streifen abspielt. Religion und Politik haben nichts miteinander zu tun. Ich hoffe, dass ihr Erfolg haben werdet, und einen Gruß auch an alle Teilnehmer der Demonstration vermittelt. Ich danke euch, dass ich ein paar Worte reden durfte und hoffe, dass ihr Erfolg habt.«