Die Sonderausstellung wird, vom 5. September 2024 bis 30. März 2025 im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Britzer Straße 5, 12439 Berlin zu sehen sein.
Das Album
Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Fotosammlung eines deutschen Ingenieurs: Dieser war während des Zweiten Weltkriegs in Griechenland eingesetzt und führte Bauprojekte für die Wehrmacht durch. Im Album enthalten sind Fotografien mit jüdischen Zwangsarbeitern. Andreas Assael, Sohn eines jüdischen Überlebenden aus Thessaloniki, entdeckte diese einzigartigen Fotos auf einem Münchener Flohmarkt und erforschte ihre Geschichte.
Die Ausstellung
Die multimediale und partizipative Ausstellung zeigt erstmals diese historischen Fotos im Kontext der deutschen Besatzung und des Holocaust. Jüdische Zwangsarbeiter mussten 1943 an der Bahnstation Karya einen Felsen für ein Ausweichgleis abtragen. Die meisten wurden nach Fertigstellung im August 1943 in Auschwitz ermordet.
Kooperationsprojekt
Die Ausstellung ist Ergebnis eines griechisch-deutschen Bildungsprojekts und eine Kooperation des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Universität Osnabrück, des Jüdischen Museums Griechenlands in Athen und der Aristoteles Universität Thessaloniki. Sie wird parallel in Griechenland und Deutschland präsentiert. Eine Webseite bietet Informationen und innovative Lernmaterialien.
Hintergrund:
Mehr als Hunderttausend Griech/-innen müssen in ihrem Heimatland für die deutsche Besatzungsmacht arbeiten. Darüber hinaus deportieren die Deutschen über Zehntausend Griech/-innen ins Deutsche Reich zur Zwangsarbeit. Der Militärbefehlshaber Griechenlands, Wilhelm Speidel, führt am 30. Januar 1943 eine Arbeitspflicht für Männer zwischen 18 und 50 Jahren ein. Nach Aufrufen von Widerstandsgruppen im Februar und April 1943 protestieren dagegen Tausende in den großen Städten. Die Verordnung wird daraufhin zurückgezogen. Stattdessen führen die Deutschen nun Razzien durch, bringen zehntausende Festgenommene in Haftlager in Griechenland und verschleppen sie dann zur Zwangsarbeit nach Deutschland.
Etwa zur gleichen Zeit verhaften die Deutschen jüdische Männer in Thessaloniki und schicken sie zur Zwangsarbeit nach Mittelgriechenland.
Die Geschichte dieser jüdischen Zwangsarbeiter wird in der Ausstellung »Karya 1943« vorgestellt, die ab dem 5. September im Berliner Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit und ab Mitte Oktober im Benaki Museum in Athen in Kooperation mit Εβραϊκό Μουσείο Ελλάδος – Jewish Museum of Greece, zu sehen sein wird.
Kostenlose öffentliche Führungen:
Im Rahmen unseres Programms bieten wir kostenlose öffentliche Führungen an. Am Samstag, den 7. September, gibt es Führungen auf Deutsch und Griechisch. Weitere Führungen finden regelmäßig bis März 2025 statt.
Begleitprogramm zur Ausstellung:
26. September 2024, 18 Uhr | Kurator/-innenführung
26. September 2024, 19 Uhr | Geteilte Erinnerung: Deutsche Besatzung in Griechenland
22. Oktober 2024, 18 Uhr | Kurator/-innenführung
22. Oktober 2024, 19 Uhr |Zwangsarbeit in Griechenland
27. März 2025, 18 Uhr | Kurator/-innenführung
27. März 2025, 19 Uhr | Ολοκαύτωμα στην Ελλάδα: „Restor(y)ing“ (2023) με τον σκηνοθέτη Περικλή Κορτσάρη | Holocaust in Griechenland: „Restor(y)ing on jewish properties“ (2023)
Öffentliche Führungen:
Deutsch:
Samstag, 07.09.2024, 16 Uhr
Donnerstag, 03.10.2024, 15 Uhr
Sonntags, 13 Uhr am: 15.09., 13.10., 10.11., 19.01., 16.02., 16.03.
Ελληνικά
Σάββατο 07.09.2024, 3 μ.μ.
Κυριακή 08.12.2024, 1 μ.μ.
English:
Sunday, 22.09.2024, 1 pm
Sunday, 27.10.2024, 1 pm
Workshop:
Angebot für Schüler:innen ab der 9. Klasse | Dauer: ca. 3 Stunden
Terminvereinbarung: bildung_ns-zwangsarbeit(at)topographie.de