Ausstellung »Die Verleugneten« wird am 10. Oktober 2024 in Berlin durch Claudia Roth und Angehörige der Verfolgten eröffnet
Die Ausstellung »Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute« erinnert an Menschen, die im Nationalsozialismus als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« verfolgt wurden. Ihre Erfahrungen stehen dabei im Zentrum. Zwischen 1933 und 1945 greifen Behörden und Polizei gesellschaftliche Vorurteile auf. Sie kontrollieren, drangsalieren und berauben Zehntausende ihrer Freiheit. Viele werden ermordet. Die Bundesrepublik, die DDR und Österreich verweigern den Betroffenen eine Entschädigung. Ihre Unrechtserfahrungen werden verleugnet.
Erst im Februar 2020 entschied der Deutsche Bundestag: »Niemand saß zu Recht in einem Konzentrationslager, auch die als ‚Asoziale’ und ‚Berufsverbrecher’ Verfolgten waren Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft«. Im Zuge dieses Beschlusses beauftragte das Parlament die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg mit der Erstellung einer Ausstellung. Sie stellt eines der wichtigsten erinnerungspolitischen Vorhaben des Jahrzehnts in der Bundesrepublik dar.
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung findet am 10. Oktober 2024, um 19 in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz, In den Ministergärten 6, 10117 Berlin, statt. Die Veranstaltung wird unter anderem durch ein Grußwort der Staatministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, eröffnet. Im weiteren Verlauf sprechen auch Angehörige der Verfolgten über ihre Erinnerungen. Im Anschluss folgt der Besuch der Ausstellung in der Cora-Berliner-Straße 2, 10117 Berlin. Hier finden Sie das Programm der Eröffnung.
Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
»Diese Ausstellung ist seit vielen Jahrzehnten überfällig, denn sie widmet sich Zehntausenden bewusst verleugneten Opfern des Nationalsozialismus. Im Zentrum stehen die individuellen Geschichten von Menschen, denen bislang keine Aufmerksamkeit galt und die keine Stimme hatten. Kuratorisch und gestalterisch beschreitet die Wanderausstellung neue Wege. Illustrationen zeigen Erfahrungen, Lebensweisen und Verfolgung dieser Menschen.«
Uwe Neumärker, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
»Anfangs schien es bei den Recherchen zur Ausstellung fast aussichtlos, mehr über einzelne Verfolgte zu erfahren. Viele Überlebende hatten kaum Zeugnisse hinterlassen. Akten beteiligter Behörden waren nur selten an Archive übergeben worden. Dennoch gelang es, Verfolgungswege von Frauen, Männern und Jugendlichen nachzuzeichnen – sogar für das von der Wehrmacht besetzte Ausland.«
Pressemappe mit vertiefenden Informationen u.a. 2 von 21 Biographien zum Download (PDF): https://www.die-verleugneten.de/wp-content/uploads/2024/10/dieverleugneten-presseinformation-4.pdf
Webseite zur Ausstellung: https://www.die-verleugneten.de/
Kontakt: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, presse@stiftung-denkmal.de, Tel.: 030 26 39 43 26