Tetiana Radyvylovska, geboren 1927, wurde als Jugendliche zur Zwangsarbeit verschleppt und musste zwischen 1943 und 1945 in einer Süßwarenfabrik in Hannover arbeiten. Unsere Partner:innen der NGO After Silence entdeckten ihre Arbeitskarte auf einer Online-Auktion und konnten Tetiana Radyvylovska ausfindig machen. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrem Hund in Kyiv.
Viele der NS-Überlebenden, die wir unterstützen, wurden als Kinder oder Jugendliche zur NS-Zwangsarbeit verschleppt oder kamen zur Welt, während ihre Mütter Zwangsarbeit leisten mussten. Im russischen Angriffskrieg leisten wir Unterstützung, zum Beispiel durch finanzielle Soforthilfen und Patenschaften.
Fast 2,4 Millionen Menschen aus der Ukraine wurden während des Zweiten Weltkriegs zur Zwangsarbeit für das nationalsozialistische Deutschland verschleppt. Der Weg zur Anerkennung und Entschädigung der NS-Verbrechen, die ihnen widerfahren waren war lang. In der Sowjetunion galten ehemalige Zwangsarbeiter:innen als Kollaborateure. Aus Angst vor Repressionen schwiegen viele von ihnen.
Die Auswirkungen sind bis heute präsent. Uns erreichen immer wieder Erinnerungen von Menschen, oft teilen sie ihre Erlebnisse zum ersten Mal. Mehr zur Geschichte der Aufarbeitung der NS-Zwangsarbeit im Themendossier der Stiftung EVZ.
Die Arbeit von After Silence
Unsere Partnerorganisation After Silence hält die Geschichten dieser Menschen fest. After Silence sucht aktiv nach Überlebenden der NS-Verbrechen und dokumentiert ihre Erfahrungen. Dank ihrer persönlichen Besuche können wir kontinuierlich neue Überlebende erreichen und sie mit lebenswichtiger Hilfe unterstützen. Auch Tetiana Radyvylovska wurde von ihnen interviewt – das Gespräch wird bald auf ihrem Kanal zu sehen sein.
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Hilfe in Zahlen
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Foto: Tetiana Radyvylovska wurde zur NS-Zwangsarbeit nach Hannover verschleppt. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrem Hund in Kyiv. Foto: Anna Yatsenko / After Silence.