20 Jahre Denkmal für die ermordeten Juden Europas – 25 Jahre Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Seit 20 Jahren erinnert Deutschland mit dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas an die bis zu sechs Millionen Opfer des Holocaust. Das Denkmal geht auf eine bürgerschaftliche Initiative um die Publizistin Lea Rosh und den Historiker Eberhard Jäckel Ende der 1980er Jahre zurück. Am 25. Juni 1999 fasste der Deutsche Bundestag den Beschluss für den Bau des Denkmals nach dem Entwurf von Richard Serra und Peter Eisenman. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas wurde vor 25 Jahren, am 6. April 2000, gegründet. Fünf Jahre später, am 10. Mai 2005, wurde das sogenannte Holocaust-Mahnmal mit dem Ort der Information der Öffentlichkeit übergeben.
Aus Anlass dieser beiden Jubiläen sowie in Erinnerung an 80 Jahre Kriegsende und Befreiung vom Nationalsozialismus lädt die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ab März 2025 zu mehreren Veranstaltungen ein.
Am 27. März 2025, um 18 Uhr, findet im Theater im Delphi in Berlin ein Abend der Begegnung mit Wegbegleiter/-innen statt. Die Veranstaltung wird von Knut Elstermann moderiert. Es werden eine Kurzdokumentation des SWR zum Denkmal sowie zwei gemeinsam mit Partner/-innen umgesetzte Animationsfilme über zwei im Ort der Information dargestellte Schicksale zu sehen sein. An den Gesprächsrunden des Abends nehmen unter anderen Bärbel Bas, Präsidentin des Deutschen Bundestages und Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Lea Rosh, Initiatorin des Denkmals, Frank Hertweck, Redaktionsleiter, SWR, Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, die Schauspielerin Dagmar Manzel, der Historiker Dr. Ulrich Baumann, die Regisseurin und Produzentin Britta Wauer und das Limbus-Kollektiv teil.
Vom 8. bis 10. April 2025 richten die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, das Deutsch-Polnische Haus, das Museum Berlin-Karlshorst, die Stiftung Denkmal sowie das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr eine Internationale Konferenz zur europäischen Erinnerungskultur des 8. Mai 1945 aus.
Am 29. April 2025 wird anlässlich 80 Jahre Kriegsende und 20 Jahre Holocaust-Denkmal das neue Buch »Zukunft der Erinnerung. Das deutsche Erbe und die kommende Generation« von Wolfgang Benz, Sprecher des Beirats der Stiftung Denkmal, in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz vorgestellt.
Anfang Mai eröffnet im Museum Berlin-Karlshorst die Ausstellung »… endlich Frieden«?! – 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus. Die rund elf Ausstellungstafeln werden von der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum gemeinsam mit Partnern — Kulturprojekte Berlin, Museum Berlin-Karlshorst und dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur — erarbeitet. Die Ausstellung soll parallel dazu auch als Freiluftausstellung an zentralen Orten im Berliner Stadtraum gezeigt werden.
Darüber hinaus wird am 4. Juni 2025 Nina Kunzendorf aus dem Zeitzeugenbericht Jeanette Wolffs »Sadismus oder Wahnsinn« im Lesesaal der Bibliothek im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus lesen. Es ist eine gemeinsame Veranstaltung der Stiftung Denkmal und des Deutschen Bundestages.
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag, »die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus und ihre Würdigung sicher zu stellen«, betreut die Stiftung das Denkmal für die verfolgten Homosexuellen (2008), das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas (2012) sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde (2014) und das vom Bundestag 2023 beschlossene Mahnmal für die verfolgten und ermordeten Zeugen Jehovas. Wanderausstellungen der Stiftung erinnern an die Opfer der NS-Militärjustiz (2007) und »Die Verleugneten«, als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« Verfolgte (2024). Auch das wegweisende Projekt »Deutsch-Polnisches Haus. Gedenken. Begegnen. Verstehen« ist unter ihrem Dach angesiedelt.
Bildnachweis: Baugelände 2002 © Klaus Frahm, Luftaufnahme 2004 © Dirk Laubner, Eröffnung 2005 © Boris Mehl, Rohbau des Orts der Information 2004 © Klaus Frahm, Standbild Animationsfilm »Ich glaube an die Liebe …« © Hamze Bytyçi, Filmplakat »Der Colonel und die Fotos« © britzkafilm
Kontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, presse@stiftung-denkmal.de, www.stiftung-denkmal.de