Im Februar 1943 erfolgt die Zwangsumsiedlung von Rosina Asser Pardo und ihrer Familie ins Ghetto von Saloniki.
Rosina Asser Pardo wurde 1933 in Saloniki, Griechenland, in eine jüdische Familie geboren. Im Jahr 1941 marschierten die deutschen Truppen in die Stadt ein, und für die jüdische Bevölkerung begann eine Zeit der Angst und Demütigung. Im Februar 1943 musste ihre Familie ins Ghetto umziehen. Vor der drohenden Deportation flüchteten sie und versteckten sich von April 1943 bis Oktober 1944 – insgesamt 548 Tage – bei christlichen Mitbürgern im Herzen der Stadt. Um die belastenden Erlebnisse zu verarbeiten, führte Rosina in dieser Zeit ein Tagebuch.

Nach der Befreiung im Oktober 1944 war eine Rückkehr in ihre frühere Wohnung für die Pardos nicht möglich, da sie von anderen bewohnt wurde und der Hausrat geplündert war. Sie fanden bald eine neue Unterkunft, und Rosina konnte ihre Schulbildung fortsetzen. Später studierte sie Jura in Athen und Paris. Am 16. Mai 2020 starb Rosina Asser Pardo in Thessaloniki im Alter von 87 Jahren. Bis zu ihrem Tod setzte sie sich intensiv für die Erinnerung an den Holocaust ein.

Im 16. Band der Zeitzeugenreihe veröffentlichte die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas die Lebenserinnerungen von Rosina Asser Pardo unter dem Titel »548 Tage unter falschem Namen. Vom Untergang der jüdischen Gemeinde Saloniki«.