In den Überlebendenverbänden und NGOs in der Ukraine sind es vor allem Frauen, die sich für die soziale Situation der NS-Überlebenden einsetzen. Seit dem 24. Februar 2022 haben sie eine bedeutende Rolle bei der Organisation und Verteilung von humanitärer Hilfe übernommen. In den vergangenen zwei Jahren haben wir mit vielen beeindruckenden Frauen zusammenarbeiten dürfen.
Olena Vypryzka aus Dnipro unterstützt bereits seit 20 Jahren ehrenamtlich NS-Überlebende in ihrem Alltag. Darunter auch Izabella Jelnikowa (geb. 1927). Izabella Jelnikowa wurde mit 16 Jahren zur Zwangsarbeit nach Dresden verschleppt. Lange engagierte sie sich in der „Ukrainischen Union der Häftlinge — Opfer des Nationalsozialismus (USVZhN)“ und setzte sich für die Belange der NS-Überlebenden in der Ukraine ein. Heute ist sie 97 Jahre alt und in ihrer Wohnung, die im 5. Stock liegt, auf Unterstützung angewiesen. Im Rahmen der Patenschaften des Hilfsnetzwerks erhält sie monatlich 40 Euro, mit denen sie sich notwendige Medikamente und Lebensmittel leisten kann. Für die Überlebenden der NS-Verfolgung bedeutet die regelmäßige Spende ein Stück Sicherheit in bedrohlichen Zeiten. Die tägliche Arbeit, die Olena Vypryzka und viele weitere vor Ort leisten, ist unersetzbar.
Olena Vypryzka und Izabella Jelnikowa sowie die Arbeit des „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ sind auch der Teil der Ausstellung „Kulturretter:innen“. Diese eröffnete am 07.03.im Tapetenwerk Leipzig und erzählt die Geschichten und das Engagement vieler beeindruckender Menschen. Hier kann die Ausstellung auch online besichtigt werden.
Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit 683.650 Euro Spendengeldern und Drittmitteln 4535 Mal Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 828 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen. 161 Überlebende der NS-Verfolgung erhalten eine Patenschaft.