Am Morgen des 8. Dezember 2021 legte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth im Gedenken an die getöteten Kinder, Frauen und Männer Blumen am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas nieder. Es war ihre letzte Amtshandlung vor der Wahl zur Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Sie würdigte die bis zu 500.000 Opfer des Völkermordes an den Roma und Sinti und setzte zugleich ein Zeichen gegen Antiziganismus in der Gegenwart.
Claudia Roth betonte die Besonderheit des Gedenkensembles im Berliner Tiergarten und erinnerte an seinen berühmten Schöpfer, den am 29. Mai dieses Jahres verstorbenen jüdisch-israelischen Künstler Dani Karavan.
Zugleich gedachte sie mit dieser Geste des 80. Jahrestages des Beginns der systematischen Ermordung von Juden und Roma im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) auf dem Gebiet des deutsch besetzten Polen. Dort erstickte ein SS-Kommando zwischen dem 8. Dezember 1941 und Sommer 1944 etwa 152.000 Menschen in sogenannten Gaswagen, vor allem jüdische Kinder, Frauen und Männer aus dem Warthegau, im Laufe des Jahres 1942 aber auch 4.300 burgenländische Roma und 15.000 Juden aus dem Deutschen Reich.