Vor 86 Jahren, im Juli 1937, wurde mit der Errichtung eines der größten Konzentrationslager im Deutschen Reich, dem KZ Buchenwald, begonnen. In der Nähe von Weimar mussten Gefangene aus den Konzentrationslagern Lichtenburg und Sachsenhausen das Lager erbauen. Von 1937 bis 1945 inhaftierte die SS in Buchenwald und in seinen zahlreichen Außenlagern hunderttausende Menschen. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich Buchenwald in der Sowjetischen Besatzungszone. Bis 1950 nutzte der sowjetische Geheimdienst NKWD das Areal als Speziallager Nr. 2.
In der ersten Phase seines Bestehens inhaftierte die SS im KZ Buchenwald vor allem politische Gegner des Nationalsozialismus sowie vorbestrafte Kriminelle, Homosexuelle und Zeugen Jehovas, ab 1938 auch Juden. Mit Kriegsbeginn kamen immer mehr Menschen aus den besetzten Ländern Europas in das Lager. Ab 1941 wurde Buchenwald zunehmend zu einem Ort des Massenmords, Exekutionen im Lager und in den umliegenden Wäldern waren häufig. Tausende sowjetische Kriegsgefangene ermordete die SS durch Genickschuss.
Ab 1942 war Buchenwald aufgrund ständig neu ankommender Häftlingstransporte vollkommen überfüllt. Infolge der mangelnden Wasserversorgung, der schlechten sanitären Bedingungen und der hohen Belegungsrate wüteten immer wieder Epidemien. Häftlinge aus Buchenwald mussten in SS-eigenen Betrieben und ab 1942 verstärkt in Rüstungsfirmen Zwangsarbeit leisten.
Anfang April 1945 versuchte die SS Buchenwald zu räumen und schickte 27.000 Häftlinge auf Todesmärsche. Etwa 21.000 Inhaftierte, darunter über 600 Kinder und Jugendliche, blieben im Stammlager zurück. Durch ihren Widerstand gelang es den Häftlingen, die vollständige Evakuierung des Lagers zu verhindern. Insgesamt kamen weit über 50.000 Häftlinge im KZ Buchenwald, seinen Außenlagern und bei den Todesmärschen ums Leben. In der Gedenkstätte Buchenwald erinnern heute mehrere Ausstellungen und Denkmäler an die Opfer.