Am 2. März 2022 fand in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung eine Podiumsdiskussion mit dem Thema »Deutsche Herrschaft in Osteuropa 1938 bis 1945« statt. Zur Veranstaltung begrüßte Thomas Gill, Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung. Prof. Dr. Wolfgang Benz hielt den einführenden Vortrag zur Diskussionrunde »Deutsche Herrschaft in Osteuropa 1938 bis 1945«. Auf dem Podium saßen Dr. Svetlana Burmistr, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, mit einem Beitrag zu Belarus, Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Touro Colleg Berlin, mit einem Beitrag zu Polen, und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Die Moderation der Podiumsdiskussion übernahm Dr. Christine Schoenmakers, Bundesstiftung Aufarbeitung.
Die Veranstaltung legte den Schwerpunkt auf die nationalsozialistische Besatzung in Osteuropa und will einen Beitrag leisten zur Debatte über deutsche Besatzungspolitik und deutsche Verbrechen in den im Zweiten Weltkrieg okkupierten Regionen. Auf dem Podium wurde in den Blick genommen, was deutsche Besatzungsherrschaft für die jeweilige Bevölkerung bedeutete und welche Folgen sie hatte.
Im Mittelpunkt stand das Schicksal der Zivilbevölkerung und deren Alltag unter der Okkupation, ebenso der Widerstand der Besetzten, aber auch die Kollaboration unter dem Terror der Besatzungsmacht. Ebenso wurde der Frage nachgegangen, welche langfristigen Folgen das Terrorregime hatte: für die besetzten Länder ebenso wie für Deutschland.
Die Veranstaltung wurde zusätzlich auf dem YouTube-Kanal der Berliner Landeszentrale für politische Bildung live gestreamt.
Deutsche Herrschaft in Europa zwischen 1938 und 1945
Deutsche Herrschaft in Europa zwischen 1938 und 1945 bedeutete Ausbeutung, Unterdrückung, Versklavung und Vernichtung: Deutsche Herrschaft verwandelte – gegen Widerstand, aber auch durch Kollaboration unterstützt – die betroffenen Länder und Regionen Europas in eine Landschaft aus Zwangslagern, in denen Menschen beherrscht und bestraft, versklavt und getötet wurden.
Millionen Menschen gingen während der Okkupation ihrer Heimat in Ghettos, im KZ, in Erschießungsgruben, auf Mordfeldern zugrunde. Hunger gehörte zu den Methoden deutscher Kriegskunst und Besatzungsherrschaft. Der Belagerung Leningrads mit dem Massensterben im Winter 1941/42 durch Hunger und Erfrieren fielen hunderttausende Sowjetbürger zum Opfer.
Das von Wolfgang Benz im Herder Verlag herausgegebene Buch »Deutsche Herrschaft« umfasst Länderstudien aus ganz Europa.