Der Film Vernichtet. Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust (2020) erzählt die Geschichte einer jüdischen Familie aus dem brandenburgischen Glambeck. Rosa Labe lebte dort mit ihren Kindern. Früh verwitwet, führte sie einen Kolonialwarenladen. Eine Schulfreundin erinnert sich, wie am Abend des 9. November 1938 die Habseligkeiten der Familie Labe auf dem Dorfplatz brannten. Der Film dokumentiert die Schritte der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Die Familienmitglieder wurden auseinandergerissen, an unterschiedlichen Orten ausgebeutet, solange man in ihnen nützliche Arbeitskräfte sah, auf unterschiedlichen Wegen deportiert und an verschiedenen Orten ermordet. So führt auch von Glambeck der Weg an die Orte des Holocaust: Auschwitz, aber auch Kaunas und Treblinka.
Nach dem Film standen der Regisseur Andreas Christoph Schmidt und Adam Kerpel-Fronius, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, noch für Fragen zur Verfügung. In der Diskussion ging es um verschiedene Formen der Erinnerung, die sich wandelnden Erinnerungskulturen in Europa und um die Möglichkeiten moderner Forschungsmethoden gerade im Hinblick auf Einzelschicksale. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ulrich Tempel, Stiftung Topographie des Terrors.