Am 1. September 1939 begann der deutsche Krieg gegen Polen. Der Überfall wurde in der Krolloper verkündet. Mit dem deutschen Überfall begannen sechs Jahre, in denen Polen geteilt, ausgeplündert und zerstört wurde. Millionen polnischer Kinder, Frauen und Männer wurden Opfer von Mord, Raub, Deportationen und Zwangsarbeit. Im besetzten Polen wurden Konzentrations- und Vernichtungslager eingerichtet. Hier ermordeten deutsche Täter drei Millionen Juden.
Die Gedenkversammlung am 1. September 2023, anlässlich des 84. Jahrestags des deutschen Überfalls auf Polen, am ehemaligen Standort der Krolloper erinnerte an das Leid, an die Opfer dieses Krieges und die darauffolgende Besatzungsherrschaft.
Es sprachen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Botschafter der Republik Polen S. E. Dariusz Pawłoś. Krystyna Zachwatowicz-Wajda, die 1930 in Warschau zur Welt kam und im Sommer 1944 am Warschauer Aufstand als Sanitäterin und Meldegängerin teilnahm, richtete ihre Worte in Form einer Videobotschaft an die Gäste.
Uwe Neumärker, Stiftung Denkmal, und Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Deutsches Polen-Institut, hatten zu Beginn die teilnehmenden Gäste begrüßt. Gedichte von Anna Świrszczyńska und Musik von Ignacy Waghalter rahmten die Gedenkversammlung. Die Veranstaltung wurde von Dr. Agnieszka Wierzcholska und Robert Parzer, Stabsstelle »Deutsch-Polnisches Haus Gedenken – Begegnen – Verstehen« moderiert.
Hintergrund:
Gegenwärtig erarbeitet eine Stabsstelle, angesiedelt bei der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, in enger Kooperation mit dem Deutschen Polen-Institut einen Realisierungsvorschlag gemäß der Vorgabe des Bundestagsbeschlusses vom 30. Oktober 2020: »Mit einem Ort des Erinnerns und der Begegnung dem Charakter der deutsch-polnischen Geschichte gerecht werden und zur Vertiefung der besonderen bilateralen Beziehungen beitragen.«
Im Frühjahr 2024 soll der Realisierungsvorschlag vorliegen, über den dann der Bundestag entscheiden wird.
Mehr Informationen zur Arbeit der Stabsstelle: www.deutschpolnischeshaus.de