Am 27. Februar 2024 luden der Initiativkreis Rosenstraße und die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum wieder zum jährlichen Gedenken an die »Fabrik-Aktion« und den Protest in der Rosenstraße ein.
Es fanden sich über 300 interessierte Teilnehmer zunächst am Mahnmal in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte zusammen. Kantor Simon Zkorenblut und Rabbiner Jonah Sievers, beide von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, leiteten die Gedenkveranstaltung mit einem El Male Rachamin und einem Kaddisch ein. Anschließend schlossen sich alle Anwesenden dem Schweigemarsch bis zur Skulptur von Ingeborg Hunziger in der Rosenstraße an.
Dr. Andrea Riedle begrüßte als diesjährige Vorsitzende der Ständigen Konferenz die Gäste mit einer kurzen Einführung in die Thematik. Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, betonte »insbesondere in Anbetracht der gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Situation, in Zeiten zunehmenden und zunehmend aggressiver und lauter auftretenden Antisemitismus von radikalen Gruppierungen der Ränder […] ist die gesellschaftliche Auseinandersetzung der deutschen Geschichte und dem Holocaust zwingend.« Er beendete seine Rede mit dem Appell, für die Demokratie aktiv zu werden. Dr. Moshe Abraham Offenberg von der Israelitischen Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, erinnerte an die mutigen Frauen der Rosenstraße. »Diese Frauen hatten es sehr schwer. Diese Heldinnen, die sich für Juden einsetzten, waren in der Nazizeit sehr allein, sie waren isoliert, geächtet, verschmäht. Was geschah mit ihnen ab Mai 1945, als es keine Gestapo mehr gab? Nichts. Es geschah nichts. Sie wurden nicht anerkannt, nicht geehrt, ihnen wurde nicht gedankt. Der deutsche NS-Staat war besiegt – der Antisemitismus nicht.«
Die ganze Rede kann hier nachgelesen werden.
Die Zeremonie wurde von Kantorin Esther Hirsch und Rabbinerin Gesa Ederberg mit einem Gebetsgesang und einem Kaddisch begleitet sowie durch den Chor des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn musikalisch umrahmt. Am Ende der Gedenkveranstaltung wurden gemeinsam weiße Rosen niedergelegt.
Die gesamte Veranstaltung kann hier noch einmal nachverfolgt werden:
Mit freundlicher Unterstützung des Instituto Cervantes Berlin, Initiativkreis: Anne Frank Zentrum, Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Bet Debora e. V., Bezirksamt Mitte von Berlin, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Deutscher Juristinnenbund e. V. (Landesverband Berlin), Frauenarbeit der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz,
Frauenseelsorge im Erzbistum Berlin, Gedenkstätte Stille Helden, Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V., Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Stiftung Zurückgeben, Überparteiliche Fraueninitiative Berlin – Stadt der Frauen e. V.