Am 25. November 1928 – heute vor 94 Jahren – wurde Gert Lothar Schramm geboren.
Er wurde während des Nationalsozialismus rassistisch diskriminiert, ausgegrenzt und im Alter von 15 Jahren in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt.
Gert Schramm kam als Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners in Erfurt zur Welt. Sein Vater musste schon bald nach Gerts Geburt zurück in die USA und wurde bei einem späteren Versuch, Gerts Mutter zu heiraten, von den Nationalsozialisten nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Da seine Mutter es nicht schaffte, sich um Gert zu kümmern, wuchs er bei seinen Großeltern in der thüringischen Kleinstadt Witterda auf. Nach dem Kriegsbeginn 1939 wurde Gert sowohl von seinem Lehrer als auch von seinen Mitschülern ständig gedemütigt und bestraft, selbst wenn er sich mustergültig verhielt. Nachdem er mit 14 Jahren die Schule verlassen hatte, wollte er sich zum Automechaniker ausbilden lassen, doch er fand als »Nichtarier« nirgends eine Lehrstelle. Am 6. Mai 1943 wurde Gert grundlos von der Gestapo verhaftet und verbrachte fünf Monate in Einzelhaft. Nach über einem Jahr in verschiedenen Gefängnissen wurde er 1944 als »politischer Häftling« ins KZ Buchenwald deportiert. Im April sollte das KZ geräumt werden, aber er verweigerte so wie viele andere Häftlinge die Befehle und blieb in den Baracken, um sich vor den Todesmärschen zu retten. Nach der Befreiung durch US-Soldaten lebte Gert Schramm mit seiner Familie in Eberswalde, Brandenburg. Er starb am 18. April 2016.
Mehr Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.verfolgung-von-jugendlichen-im-ns.de/biographies/gert-schramm.
Bildnachweis: Gerts Häftlings-Personal-Karte © ITS Bad Arolsen