Am Sonnabend, den 3. Dezember 2022, ist Hanno Günthers 80. Todestag.
Der 1921 in Berlin geborene Hanno wurde von seinen Eltern sozialistisch erzogen. Er besuchte die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln. Dort genoss er eine fortschrittliche Erziehung mit verhältnismäßig viel Freiheit. 1928 schloss er sich auch den Jungpionieren – einer kommunistischen Jugendorganisation – an. Ab 1933 besuchte er die Internatsschule Scharfenberg in Berlin-Tegel, wurde jedoch aufgrund eines regimekritischen Aufsatzes der Schule verwiesen. Von nun an traf er sich regelmäßig mit alten Freunden aus der Rütli-Schule und verteilte regimekritische Plakate und Flugblätter. Hanno und seiner Gruppe gelang es, insgesamt 2300 Flugblätter zu drucken. 1941 wurde er jedoch in die Wehrmacht eingezogen und kurz darauf von der Gestapo verhaftet. Ein kommunistischer Bekannter der Gruppe hatte unter starker Folter die Namen preisgegeben. Vier der fünf Anklagten wurden zum Tode verurteilt. Am 3. Dezember 1942 wurde Hanno Günther wegen »Landesverrats« und »Vorbereitung zum Hochverrat« mit dem Fallbeil im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Kurz vor seinem Tod schickte Hanno seiner Mutter noch einen Brief aus der Todeszelle mit den Worten: »Wir haben alle hier auf Erden eine Aufgabe zu erfüllen, und meine Aufgabe ist nun erfüllt.«